In der Rockwelt ist Bruce Springsteen, ein US-Amerikaner aus New Jersey, als The Boss bekannt. Der Boss, also "el jefe" auf Spanisch. In der Welt der Trap-Musik ist Duki "El Jefe", ein Argentinier aus dem Stadtteil Almagro in Buenos Aires.
Dukis heißt eigentlich Mauro Ezequiel Lombardo; er ist 27 Jahre alt, hat bereits drei Alben veröffentlicht und ist derzeit der bekannteste Künstler der Urban-Music-Szene.
Er war der weltweit meistgehörte Künstler seines Landes über digitale Plattformen, ist auf Tournee in Europa, im Dezember wird er zwei Konzerte im River-Plate Stadion geben, und nächstes Jahr wird er allein im Madrider Bernabeu-Stadion auftreten.
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Es wird nicht das erste Mal sein, dass er in einem Fußballstadion auftritt. Letztes Jahr trat er vier Male im Stadion von Vélez Sársfield auf, was zum ersten Mal einem Künstler seiner Generation, der nicht mit der Rockmusik in Verbindung gebracht wird, gelungen ist.
Als er bei der Gala der Gardel Awards auftrat, benutzte Duki Auto-Tune, um die Bässe in seiner Stimme zu verstärken, und Charly García kritisierte ihn daraufhin heftig. Duki antwortete darauf, aber nicht mit einer Beleidigung oder einer Erklärung, sondern mit der Aussage, dass er García im Vélez-Stadion im Regen gesehen habe und dass er seinen Auftritt "wunderbar" gefunden habe.
Mittlerweile könnte sich der Mensch, der Musik hört, fragen, was er oder sie in den letzten Jahren gehört hat. Denn das Auftauchen von Duki und anderen Künstlern des so genannten Urban-Genres, die heute die Szene beherrschen, ist nicht vor kurzer Zeit geschehen. Duki zum Beispiel ging vor acht Jahren aus den Free-Style-Wettbewerben von El Quinto Escalón hervor, und sein Name ist für die Ohren des jungen Publikums nichts Neues.
Er wurde in einem Viertel geboren, in dem Tangos aus einer vergangenen Zeit Tradition haben, und wuchs mit dem argentinischen Rock auf. In seinem Kindheitsviertel Almagro lebte eine Zeit lang Luca Prodan, der italienische Bandleader von Sumo, mit dem er das emblematische Lied Mañana en el Abasto - der Abasto ist in Almagro - schrieb, das als eines der eindrucksvollsten Aquarelle gilt, die in den letzten Jahren über diese Gegend von Buenos Aires geschrieben wurden.
Duki spricht in seinen Liedern von Liebe, Enttäuschung, Drogen und Lebensweisen. Das Gleiche könnte man auch über den traditionellen Tango seiner Stadt sagen.
Duki – Givenchy
Wie viele andere junge Menschen, die sich der Musik verschrieben haben, wenn auch in anderen Genres, hat er bereits viele Umstellungen hinter sich. So war er in seinen Anfängen Teil einer Band, Modo diablo, zusammen mit den inzwischen etablierten Neo Pistea und YSY-A, von denen letzterer dafür bekannt ist, dass er kürzlich an einem Lied des Bajofondo-Kollektivs unter der Leitung von Gustavo Santaolalla mitgewirkt hat.
Und jetzt ist Duki ein Solokünstler und sehr erfolgreich.
Und weil er sehr beliebt ist, weil er ein Trendsetter ist, nicht nur wegen seines tätowierten Gesichts und der ständig wechselnden Haarfarbe, wird er "El Jefe" genannt.
Duki & Morat - París
Text: Víctor Pintos
Webseite: Julián Cortez
Adrián Korol, Direktor von RAE - Argentinien in die Welt
Nach einer Idee von Alejandro Pont Lezica
Etiquetas: Sesiones Argentinas